Skip to main content
Brennnessel

Brennnessel

Urtica dioica
  • Regionale Pflanzennamen:

    Hanfnessel, Dornennessel

  • Pflanzenart:

    Urticaceae (Nesselgewächse)

  • Standort:

    Jeder Boden, sonnig bis Halbschatten

  • Pflanzenhöhe:

    Bis zu 1 Meter

  • Blütenfarbe:

    gelb

  • Aussehen/Merkmale:

    Wächst meist in großen Gruppen

  • Blütezeit:

    Juni bis September

  • Inhaltsstoffe:

    Kieselsäure, Gerbstoffe, Histamine, Ameisensäure, Essigsäure, Kaffeesäure, Magnesium, Eisen, Kalium, Silicium, Natrium, Karotinoide, Vitamin B, Hormone, Enzyme, Lignane

  • Heilwirkungen:

    Blutreinigend (das wusste schon Hippokrates), hilft gegen Blutarmut und Eisenmangel

    Vitalisierend für Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm, Galle, Niere

    Hilft bei Harnwegserkrankungen und Prostataleiden, treibt Harnsäure aus (viel dazu trinken), deshalb auch hilfreich bei Gicht und Rheuma

    Entschlackend, treibt Giftstoffe aus dem Körper raus

    Nesselsamen: Starker Lebenswecker, besonders für ältere Menschen; vitalisierende Hormone

  • Bevorraten:

    Ganze Pflanze oberhalb des Bodens abschneiden, bündeln und kopfüber im Halbschatten trocknen lassen; anschließend Blätter abstreifen und in Stoff-/Papiersäcken aufbewahren

    Wurzeln gründlich von Erde befreien und trocknen (evtl. bei 40 Grad im Ofen), in Glas-/Porzellangefäßen aufbewahren

    Saft aus der ganzen Pflanze im Entsafter oder Pflanzenbrei und durch Tuch pressen > hält einige Wochen/n (manche sagen nur ein paar Tage)

    Nesselsamen im Spätsommer abstreifen, trocknen und im Glas aufbewahren

  • Verwendung zu:

    Brennnessel ist eine sehr stark wirkende Pflanze, hat Mars-Energie, mächtig > Nicht für Kindern geeignet

    Heilbad: Vollbad mit Pflanzenextrakt oder Tinktur, fördert Durchblutung

    Tee (aus frischen oder getrockneten Blättern, Triebspitzen im Frühjahr): gute Zugabe in fast allen Kräutertees; besonders für Frauen mit Unterleibsbeschwerden; hilft, wenn man sehr friert/Schüttelfrost hat; ebenso bei Hämorrhoiden, Magen-, Darmbeschwerden; nur 3 Wochen hintereinander, dann mind. 1 Woche aussetzen, da sehr starke Wirkung

    Nicht bei Herz- oder Nierenproblemen verwenden

    Saft: Frischen Pflanzensaft im Frühjahr zu sich genommen, schmeckt nach Metall wegen des hohen Eisengehalts, stimuliert alle Körperfunktionen. Kann man auch als Biosaft in Bioläden/Apotheken erwerben. Evtl. Saft mit Wasser, Tee, saurer Milch vermischen, da er sehr stark wirkt, nicht zu viel zu sich nehmen (TL-weise); mit kleinen Mengen beginnen, dann schrittweise mehr, sonst evtl. Durchfall/Erbrechen

    Direkte Berührung mit frischen Nesseln: Brennt, aber fördert Durchblutung sehr stark

    Kompressen: bei Unterleibsbeschwerden
  • Rund um die Pflanze – Geschichte, Tipp, Rezepte:

    Brennnessel ist ein Allrounder, der dem Menschen in großer Anhänglichkeit folgt; wächst oft auf Gebieten, die der Mensch vorher zerstört hat

    Wenn man die Blätter berührt, brechen die kleinen Brennhärchen wie Glas und geben die Brennflüssigkeit frei, die u.a. Ameisensäure enthält und an der Haut brennt und länger brennende Quaddeln erzeugt. Wenn man das Brennen vermeiden will: Handschuhe, heiß abwaschen, mit Nudelholz von unten nach oben walzen, dann gehen kleine Nadeln an den Blättern kaputt

    Brennnesseln ist eine Indikatorpflanze für stickstoffreiche Böden.

    Sie ist ein Wunder an heilsamen Stoffen und besonders im Frühjahr zu empfehlen, um die Lebensgeister in Schwung zu bringen.

    Stallzauber: Ein Büschel im (Ziegen)Stall bewahrt die Tiere vor Schaden; an der Walpurgisnacht hat man Brennnesseln auf den Misthaufen gesteckt und mit einem Stock geschlagen, dann haben böse Mächte keine Macht über das Vieh; wenn man Brennnesseln an der Johannisnacht in die Fenster und Türen des Stalls hängt, schützt das das Vieh ebenfalls.

    Wo Brennnesseln stehen, schlägt der Blitz nicht ein; am Gründonnerstag gesammelte Brennnesseln, die man auf den Dachboden des Hauses legt, bewahrt das Haus vor Blitzschlag

    Magie: Wenn man Hühnern Brennnessel-Samen unters Futter mischt, legen sie gut Eier; wenn man an Gründonnerstag Brennnesseln isst, schützt das angeblich vor Geldmangel; wenn man am ersten Tag des Jahres Brennnesselkuchen ist, wird man ein gutes Jahr haben; Brennnessel-Krapfen am Johannistag hat Schutzfunktion

    Brennnessel-Jauche: Pflanzendünger und „Schadinsekten“-Vertilger: Kübel Brennnessel mit Wasser übergieße, 2-3 Wochen gären lassen; 1:10 mit Wasser verdünnen, wenn man es verwendet; besser draußen verwenden, riecht nicht gut.

    Aphrodisiakum:3 mal täglich 1 TL Brennnesselsamen mit Wasser oder Honig gemischt gilt als Potenzmittel; Essen des Samens macht Lust auf Sex;

    Brennnessel-Essenz für die Haare: 1 Handvoll gewaschene und feingehackte Wurzeln (eventuell zusammen mit frischer Wurzel der großen Klette) mit Alkohol bedecken; 14 Tage im Zimmer aufbewahren; Tinktur für das tägliche Einreiben der Kopfhaut

    Rezepte

    Im Frühjahr viel Brennnessel gegessen, schützt das ganze Jahr vor Krankheiten

    Wenn man Brennnesseln in Milch legt, wird diese weniger schnell sauer

    Brennnesselsamen auf Brot gestreut, in Brot eingebacken, als Pulver auf Gemüse, in Salatmarinade

    Brennnessel-Aufstrich: 100 gr Butter mit etwas Olivenöl, Salz, zerdrückter Knoblauchzehe, Saft von ½ Zitrone schaumig rühren; 150 gr junge Triebspitzen fein hacken, drunter mischen; auf Brot/geröstetem Baguette aufstreichen

    Brennnessel-Risott: Normales Risotto mit Zwiebeln zubereiten; kurz vor fertigwerden 150 gr grob gehackte Brennnesseln in teas Olivenöl andünsten, dazu geben; Parmesan drüber

    Brennnessel gebacken: Mehl, Bier, Ei, Kräutersalz, Pfeffer verrühren

    Brennnesselblätter einzeln eintauchen und in Pfanne mit heißem Öl schwimmen lassen; nur kurz backen, nicht dunkel werden lassen; auch Küchenpapier abtropfen lassen

    Brennnessel gedünstet: Waschen, kleinschneiden, in Pfanne in (Diestel)Öl dünsten; Zwiebeln rösten, separat; geriebener Käse; alles über Nudeln oder Bratkartoffeln

    Man kann aus Brennnesseln Suppe, Lasagne, Risotto machen, als Zugabe zu Gemüse , Pfannkuchen oder zu Salaten geben; ist warm/gedünstet oder roh lecker 

    Handwerk:

    Aus den Stängeln hat man früher Seile hergestellt; außerdem zur Herstellung von Papier

  • Andere Arten/leicht zu verwechseln mit: