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Linde

Sommerlinde

Tilia grandifolia
  • Regionale Pflanzennamen:

    Bastholzlinde

  • Pflanzenart:

    Malvengewächs (Malvaceae)

  • Standort:

    Mischwälder, oft in Parks und Dörfern als Dorflinde

  • Pflanzenhöhe:

    Bis 20 Meter

  • Blütenfarbe:

    weiß

  • Aussehen/Merkmale:

    Winterlinde – etwas kleiner, ca 15-20 Meter, Blätter eher ledrig, Unterseite etwas heller und blau/grau/grün gefärbt

    Sommerlinde – größer, bis zu 40 Meter hoch, beide Blattseiten leicht samtig behaart

  • Blütezeit:

    Juni bis Juli

  • Inhaltsstoffe:

    Gerbstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl

  • Heilwirkungen:

    Hilft bei Husten, Schnupfen, Fieber, Hals- und Ohrenschmerzen

    Hilft zu schwitzen und aktiviert körpereigene Abwehrkräfte; deshalb kann man ihn auch vorbeugend trinken, besonders wenn man erste Symptome spürt

    Wenn man schlechter Stimmung ist, unter einen blühenden Lindenbaum setzen; der Duftstoff Farnesol hat eine beruhigende Wirkung

    Tee wirkt beruhigend, fördert das Einschlafen

  • Bevorraten:

    Blüten und Hochblätter spätestens 3 Tage nach dem Aufblühen sammeln, auf Papier legen und im Halbschatten trocknen

    Anschließend trocken und dunkel lagern, empfindlich gegen Feuchtigkeit

  • Verwendung zu:

    Tee aus Blüten oder aus der Rinde: kann man gut mit anderen Pflanzen mischen (Malve, Kamille, Himbeere, Brombeere, Eibisch…), Hälfte immer Lindenblüten, dann drei andere Pflanzen dazu; kein Dauergetränk, nach 2 Wochen wieder Pause machen

    Lindenblütenöl: 1 Handvoll Blüten mit ¼ Liter gutem Öl 10 Tage oder 1 Monat an einem warmen Ort stellen; dann abseiern; hilft bei Verbrennungen, Sonnenbrand, entzündeten Hautstellen im Vaginalbereich, Hämorrhoiden

    Lindenessenz: 1 Handvoll Blüten, Blätter, Rinde mit Weißwein übergießen, gut bedecken; schütteln, an warmen Ort 2-4 Wochen; abfiltern; Likörglas voll hilft beim Einschlafen
  • Rund um die Pflanze – Geschichte, Tipp, Rezepte:

    Die Linde ist ein heiliger Baum, Wohnsitz der Göttin Freya, Schutzherrin der weiblichen Gerechtigkeit; sie gilt als Schutzsymbol und bewahrt den Ort, an dem sie steht, vor Schaden; unter der Dorflinde wurde Gericht gehalten, Feste fanden statt Sie gilt auch als Schutz vor dem Bösen, an Pfingsten werden Lindenzweige an Haus und Stall angebracht;

    Die Linde ist ein den Menschen zugewandter liebenswerter Baum, mit dem man sich gut verbinden kann.

    Linden werden sehr alt, man sagt, dass sie 300 Jahre kommen, 300 Jahre bleiben, 300 Jahre gehen; die angeblich älteste (Sommer)Linde in Deutschland steht in der Gemeinde Schenklengsfeld (LK Hersfeld-Rothenburg) mit geschätzten über 1200 Jahre.

    Lindenholz ist weich und elastisch und eignet sich gut zum Schnitzen; gibt seine Eigenschaften an alles weiter, was damit in Berührung kommt

    Mit Lindenbast hat man früher Seile, Pinsel, Matten und Kleidung hergestellt; auf der Innenseite der Rinde sind senkrecht nach unten gehende Saftröhren, für Lindenbast legt man 12 Schichten Bast übereinander; wenn ein Baum gefällt wird, legt man abgetrennte Rindenstücke einige Tage in Wasser und beschwert sie mit einem Stein, damit sie nicht oben schwimmen; Rinde beginnt zu faulen und Bast löst sich, kann abgezogen/abgeschabt werden

  • Andere Arten/leicht zu verwechseln mit: